Internationale Wettkämpfe
Weltmeisterschaften 2014
Czeslaw Janowski fährt zur WM der Vorderladerschützen
WM-Starter Czeslaw Janowski mit drei seiner Vorderlader-Kurzwaffen, die man sonst eher aus dem Museum kennt.
Die Weltmeisterschaften der Vorderladerschützen werden vom 28. September bis 5. Oktober 2014 in Granada (Spanien) ausgetragen. Auf der gleichen Anlage kämpfen wenige Tage zuvor die weltbesten Schützen in den Disziplinen Gewehr, Pistole und Flinte um die Medaillen. Das Schießsportzentrum „Juan Carlos I“ in Las Gabias – rund zehn Kilometer von der Innenstadt Granadas gelegen – bietet beste Voraussetzungen für die deutschen Vorderladerschützen, die auf Medaillen abonniert sind.
Nach den nationalen Ausscheidungen haben sich 24 Schützinnen und Schützen für das WM-Aufgebot des Deutschen Schützenbundes (DSB) qualifiziert. Unter ihnen ist auch Czeslaw Janowski, der seit knapp eineinhalb Jahren Mitglied im Sport-Schützen-Verein Großenhausen ist. Seine Leidenschaft sind Vorderlader-Pistolen, mit denen er jüngst an den Deutschen Vorderlader-Meisterschaften vom 18. bis 20. Juli in Pforzheim teilgenommen hat. Dort erreichte er mit der Steinschlosspistole Platz 64 mit 128 Ringen.
DM-Teilnehmer sind berechtigt, beim Ranglistenschießen zur Aufnahme in den Nationalkader anzutreten. Czeslaw Janowski war in diesem Jahr bereits zum zehnten Mal bei diesem nationalen Ausscheidungswettbewerb dabei und diesmal hat es endlich geklappt. Mit insgesamt 20 Punkten, die er mit drei verschiedenen Waffen erzielte, sicherte er sich das Ticket nach Granada. Der gebürtige Pole, der 1995 in Gelnhausen mit dem Sportschießen begann, fährt mit fünf Vorderlader-Kurzwaffen im Gepäck zur WM: eine Perkussionspistole (internationale Bezeichnung: Kuchenreuter), von dem er ein Original-Exemplar besitzt, einem Original-Revolver (Colt), einem Replica-Revolver (Mariette), der Replica einer englischen Steinschlosspistole (Cominazzo) sowie der Replica einer japanischen Luntenpistole (Tanzutsu). „Leider kostet eine Original-Steinschloss- oder Luntenpistole so viel wie ein voller Monatslohn, das kann ich mir nicht leisten“, bedauert der Fan historischer Schusswaffen. Zumal das Vorderladenschießen an sich schon kostspielig ist. Allein für ein Kilogramm Schwarzpulver muss der SSV-Schütze, der mit Vorderlader-Pistolen nur auf dafür ausgelegten Schießständen trainieren kann, 70 Euro bezahlen.
Doch nicht nur mit dem Vorderlader sondern auch mit „modernen“ Sportwaffen wie der Luftpistole sowie der Sportpistole ist Czeslaw Janowski bei Rundenwettkämpfen und Meisterschaften erfolgreich. Die Großenhäuser Seniorenschützen unterstützt er neuerdings mit der aufgelegten Luftpistole. Keine Frage, dass Vorstand und Mitglieder des SSV Großenhausen ihrem Starter bei der WM ganz fest die Daumen halten.
